Kriegstrommeln!!

die letzten Erreignisse in und um Venezuelasprechen von Kriegseinsatz

Seit meinem letzten Bericht über die Lage in Venezuela ist es dort noch schlimmer geworden. Der Strom der Menschen, die täglich über die Grenze nach Kolumbien kommen, hat nicht abgenommen sondern zeitweise sogar zugenommen. Man rechnet inzwischen mit rund 1’200’000 venezolanischen Bürgern in unserem Land. Bis in den kleinsten Weilern kann man sie antreffen: ausgehungert, schlecht gekleidet, krank.

Um etwas Geld zu verdienen müssen sie sich zu Sklavenbedingungen anbieten, ohne jegliche soziale Sicherheit, wie Krankenkasse, Pension, Erziehung. Andere tragen oft stundenlang Eisenteile auf dem Rücken über die Grenze und erhalten knapp 20 Rappen pro Kilo Eisen. Mit dem Verdienten Geldkaufen sie Lebensmittel und Medikamente. Viele junge, hübsche, Venezolanerinnen müssen ihren Körper verkaufen um überhaupt etwas Esswaren für ihre Kinder zu bekommen. Gerade diese Situation hat sich dermassen zugespitzt, dass in einigen Städten Kolumbiens die hiesigen Sexarbeiterinnen streiken, weil ihre venezolanische Konkurrenz viel billigere Angebote macht!!

Dazu kommt ein weiteres, furchtbares Problem: tausende von venezolanischen Müttern kommen schwanger nach Kolumbien und das Kind kommt hier auf die Welt. Da die Mutter meistens keine Papiere (Pass) besitzt sind die Neugeborenen automatisch staatenlos. Bereits soll es schon 8’000 solcher Kinder in Kolumbien geben.

Die kolumbianische Regierung, die katholische Kirche, verschiedene Nicht-Regierungs-Organisationen etc. haben vieles unternommen, um diesen Flüchtlingen zu helfen. Schliesslich lebten in den 80er und 90ger Jahren auch rund 5 Millionen Kolumbianer in Venezuela, da es dort Arbeit und Verdienst gab. Doch der gute Wille übersteigt bei weitem das enorme Problem. Gerade bei den momentanen Budgetverhandlungen für 2019  im kolumbianischen Parlament hat es sich eindeutig gezeigt, dass es schlicht unmöglich ist, diese Menschenmasse so aufzunehmen, wie man es sich wünschte, vor allem was Erziehung und Gesundheit angeht.

Auch wir in der Stiftung Apoyar haben Kinder von venezolanischen Eltern in den Kindergärten aufgenommen und betreuen sie, so gut es geht. Aber dies ist sicher nur ein Tropfen auf den heissen Stein.

Sollte die Emigrationswelle in dieser Intensität weitergehen, rechnet man hier bis zu 4 Millionen Menschen aus dem Nachbarland in den kommenden 3 Jahren.

Zudem muss gesagt werden, dass nicht alle Inmigranten in Kolumbien bleiben wollen: Tausende reisen (zu Fuss) weiter nach Ekuador und Perú. Auch Brasilien scheint von grosser Anziehungskraft zu sein. Bereits ist es dort zu Ausschreitungen gegen die Flüchtlinge  gekommen.

Venezuela, das Land mit den grössten Erdölvorkommen der Welt!

Die linken Regierungen in Caracas haben mit dem Reichtum des Landes Schindluder getrieben. Die Wirtschaft ist am Boden, die Inflation erreicht dieses Jahr 400’000%.

DieWarenhäuser sind leer, täglich sehen wir hier im Fernsehen die Warenregale  –  fastnichts ist zu haben..

Auch die medizinische Versorgung ist mehr als kläglich, die meisten Medikamente sind schlichtweg nicht zu erhalten.  Schon deswegen kommen, zu Fuss, täglich rund 60’000 hungernde und kranke Venezolaner nach Kolumbien um Esswaren und Medikamente zu kaufen.

Und in Caracas sitzt der stolze Präsident Nicolás Maduro und beschimpft die Flüchtlinge als Verräter. Anfängliche Aufstände brachten 400 Tote und noch mehr Regimekritiker im Gefängnis. Wer nicht dort landen wollte, flüchtete ins Ausland. Alle Gegner werden mundtot gemacht. Dabei sitzt die führende Schicht in Caracas auf Goldminen. Man weiss inzwischen, dass viele dieser Regime-Treuen Millionenschwere Konti im Ausland besitzen. So wurde kürzlich dem 2. Mann in der Regierung, Diosdado Cabello, in den USA ein 20-Millionen USDollar-Flugzeug konfisziert.

Was nun tun???

Nicht nur in Kolumbien, auch in Ekuador, Perú und Brasilien ist man  verzweifelt und weiss nicht mehr wo ein und aus. Donald Trump spricht schon seit Wochen: alle Optionen sind offen, natürlich auch die militärische. Auch die Aussagen der Leiter der Organisation amerikanischer Staaten gehen in diese Richtung. Sogar führende kolumbianische Politiker liessen sich für eine bewaffnete Intervention erweichen.

Doch es handelt sich hier um eine äusserst gefährliche Entscheidung, nicht zuletzt für Kolumbien. Venezuela und Kolumbien haben eine gemeinsame Grenze von rund 2100 km. Aber was noch schlimmer ist: Venezuela ist bis auf die Zähne bewaffnet. Chavez kaufte noch in seinen Amtsjahren für viele Milliarden US-Dollar Waffen ein, vor allem in Russland. So hat Kolumbien dem bewaffneten Venezuela kaum mehr als Steinschleuder entgegenzusetzen.

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